Die interkulturelle Psychotherapie vereint die herkömmliche Psychotherapie mit einem Fokus auf den kulturellen Hintergrund der Klienten. Als interkulturelle Psychotherapie bezeichnet man also die Behandlung psychisch erkrankter Menschen mit einer Migrationsgeschichte unter Berücksichtigung von kulturellen Aspekten.
In der Psychotherapie ist es wichtig auf die individuellen Umstände und Bedürfnisse der Klienten einzugehen und diese in die Therapie mit einzubeziehen. Der kulturelle Hintergrund kann vor allem bei Personen, die eine Einwanderungsgeschichte haben eine große Rolle spielen und viele Ebenen ihres individuellen Lebens beeinflussen.
Hierbei eignet sich eine Psychotherapie mit interkulturellem Schwerpunkt. Dieser integrative Ansatz in der Psychotherapie bezieht sich nicht nur auf das Sprechen einer bestimmten Sprache, sondern vielmehr auf das Wahrnehmen kultursensibler Inhalte in der Therapie, ein Grundverständnis für die Situation des Klienten und eine vom Psychotherapeuten ausgedrückte Empathie.
In der interkulturellen Psychotherapie werden sowohl ethnische, kulturelle, sprachliche und religiöse Hintergründe stark berücksichtigt und aktiv in die Therapie miteinbezogen.
Interkulturalität beschreibt das Bewusstsein für die sprachliche, kulturelle und religiöse Verschiedenheit der Mitglieder einer Gesellschaft, dieses Bewusstsein ist auf die Wahrnehmung und Akzeptanz dieser Verschiedenheiten ausgerichtet. Der Interaktionsprozess zwischen verschiedenen Kulturen spielt hier eine Rolle.
Transkulturalität beschreibt im Gegensatz zu der Interkulturalität nicht die kulturelle Verschiedenheit einzelner Individuen, sondern den gemeinsamen und verbindenden Aspekt verschiedener Kulturen. Hierbei spielt das über das kulturell Hinausgehende, Grenzüberschreitende eine Rolle. Die verschiedenen Kulturen, die in einer Gemeinschaft existieren werden, nicht voneinander separiert und nebeneinandergestellt, sondern auf der Ebene der Gemeinsamkeiten und Überschreitungen betrachtet.
"Transkulturalität stellt nicht das Zwischen oder das Nebeneinander, sondern das über das Kulturelle Hinausgehende, Grenzüberschreitende und somit wieder Verbindende und Gemeinsame ins Zentrum" (Domenig, 2007, S.172).